Performance (Sport, Musik, Mathematik etc.)

 
 
 
 

Ich bin auch ein Performer bzw. ich war einer :-)

Die Frage bei aller Performance ist: Was läuft in deinem Gehirn?

Ein flexibler Körper bedeutet einen flexiblen Geist.

Es gibt wahre Flexibilität und solche, die man ‘nur zur Schau’ stellen kann.

 

Mathematik ist eine Performance. Eine Feldenkraistrainerin, Sabine Pfeffer, hat erzählt, dass sie eigentlich zuerst mit der Feldenkraismethode nichts zu tun haben wollte. Ihre Mutter, die selbst eine bekannte Trainerin war, hatte sie immer versucht zu überzeugen. Sabine studierte lieber Mathematik. Sie hielt sich für eine schlechte Mathematikerin. Sie ließ sich allmählich doch überreden, Feldenkrais zu probieren. Nach einem Jahr im Training wurde sie eine gute Mathematikerin.

Feldenkrais macht das Gehirn flexibel und darüber den Körper.

Ein Genie lässt sich meiner Ansicht nach in seiner Disziplin niemals von außen beirren. Es respektiert die eigene Lerngeschwindigkeit, egal was von außen zu einem bestimmten Zeitpunkt der Schulung von ihm für ein Level an Fertigkeit verlangt wird. Es erforscht den Raum auf seine Weise. Einstein war in der Schule in Mathematik schlecht, laut der Noten. Aber er hatte sicher sein eigenes System, und feilte daran fortwährend. Jedes Kind, das sich auf gewisse Weise Dinge vom Leib hält oder aber sie extrem zulässt, forscht darüber auf geniale Weise.  

 

Sport

 

Hier wird es zunächst wieder etwas Fußball lastig. Aber ich habe hier eine sehr gute Erfahrung mit der Feldenkraismethode gemacht, die ich beschreiben möchte, um zu zeigen, was alles passieren kann, wenn man mit dieser Methode an seinen Fähigkeiten arbeitet.

Meine erste FI (Funktionale Integration – Einzelbehandlung) bekam ich mit 32 Jahren. Ich nahm drei jeweils im Abstand von drei bis vier Wochen. In dieser Zeit habe ich parallel zufällig wieder angefangen, oft Fußball zu spielen in meiner Freizeit. Schon immer hätte ich mich als sehr guten Techniker bezeichnet. Aber was ich dann auf einmal konnte, war unglaublich. Ich konnte Tore schießen. Zuvor war eher die Frage, ob ich eines schieße, dann war die Frage, wie viele ich schieße. Ich hatte wie aus dem Nichts diesen ‚Killerinstinkt‘ dazugewonnen. 

Der Torwart legte sich zu Boden, ich bewegte meinen Fuß circa zwei Meter vor ihm schon zum Ball, und konnte währenddessen das Fußgelenk in die anderen Richtung korrigieren. Ich stand außerhalb von mir und habe beobachtet, wie ich diesen Ball an ihm vorbeischnippte, als hätte ich ein Gelenk mehr im Bein. Ich konnte es einfach nicht glauben. Seitdem bin ich der festen Überzeugung, dass diese Methode einen Sportler erst richtig zur Entfaltung bringen kann.   

Es ist grandios, was für ein Vertrauen ich seitdem in meinen Körper entwickelt habe, dass ich eine gewisse Technik abrufen kann, dadurch mit recht wenig gefühltem Aufwand eine große Leistung bringen kann. An Körperbeherrschung bin ich so gut wie jedem 20Jährigen überlegen. Meine Technik insgesamt wird immer feiner. Meine Hüftgelenke sind so beweglich, dass ich auf engstem Raum dribbeln kann mit meiner Körpergröße von 1,82 m , und somit den Gegner immer überraschen kann mit Bewegungen, die für mich selbstverständlich sind, ihn aber völlig aus der Orientierung bringen, weil sie für ihn physikalisch nicht möglich sind. Er kann sie sich nicht vorstellen. Sonst könnte er sie machen, und mich aufhalten. 

Die Effekte der Feldenkrais Methode reichen von Antrittsschnelligkeit, Drehfähigkeit bis hin zum Ballgefühl für den Raum und zur Spielübersicht. Je mehr man sich selbst wahrnimmt, desto mehr nimmt man seine Umgebung wahr. Je wacher der Körper ist, je weniger blinde Flecken es gibt, desto mehr hat man den ‚180Grad-360Grad-Überblick‘ und besseres Timing. Das bessere Timing, das bessere innere Timing lässt einen zum einen den Ball besser behandeln. Man muss einen Trick nicht mehr technisch ausführen. Er kommt natürlich aus dem Fluss des Spiels. Man kann jeden Teil des Körpers verwenden, um den Ball in eine bestimmte Richtung zu schieben. Die Orientierung des Körpers wird klar. Man bleibt klar und behält das Gleichgewicht und somit auch die Orientierung im Raum in kniffligen Situationen. Man kann engere Spielsituationen beherrschen oder sich im weiten Gesamtgefüge die Spiels besser einordnen bzw. dem Spielfluss besser anpassen, auch hier besser timen, weil man die anderen Spieler genauer wahrnimmt und besser einschätzen kann – deren Timing, deren Spielverhalten, welche Richtung sie laufen werden. Man wird geschmeidiger als Spieler, anpassungsfähiger, kann dem Spiel aber genauso gut eine entscheidende Wende geben, weil man den Rhythmus besser spürt und einen notwendigen Rhythmuswechsel besser vorrausahnen kann.    

Da die Feldenkraismethode sich mit Bewegung beschäftigt und sich Sportler gerne bewegen, kann es großen Spaß machen, damit zu experimentieren und seinen Sport mit dieser zusätzlichen Ebene zu erforschen. Es verhindert Routinezustände, erweitert das Repertoire und kann einem ein gewisses Gefühl von Grenzenlosigkeit bescheren. Man kann wachsen, stärker werden. Die Möglichkeiten sind unerschöpflich.   

Die Frage des Talents und des körperlichen Potentials nimmt hier eine neue Dimension an. 

Körperbeherrschung , Schauspiel

Bisher wurde Feldenkrais im Sport vorwiegend zur Reha eingesetzt oder zur Prophylaxe gegen Verletzungen.

 

Feldenkrais berücksichtigt die individuelle Struktur eines Körpers. Ein Körper ist nicht symmetrisch gebaut. Wir haben z.B. ein Herz links und eine Leber rechts.  Er führt das Leben lang asymmetrische Handlungen aus und wird deshalb zunehmend asymmetrisch. Wenn wir ein Einmachglas öffnen, führen beide Hände eine unterschiedliche Handlung aus. Meistens nehmen wir das Glas in die gleiche Hand ein Leben lang. 

Die Feldenkraismethode geht davon aus, dass ein Körper am besten organsiert ist, wenn diese asymmetrische Struktur - vorwiegend ist hier gemeint die Knochenstruktur und damit der Bewegungsapparat - wahrgenommen werden kann. Dann ist der Person bewusst, wie sie gebaut ist, und wie sie die Symmetrie für Anforderungen von außen - eine Kiste heben - herstellen kann und wieder loslassen. Somit kann der Körper seine Ressourcen optimal nutzen und sich optimal entspannen.

Eine ausgeprägtere Asymmetrie muss kein Nachteil sein. Usain Bolt und Michael Phelps haben beide eine diagnostizierte Skoliose.

Und hier stellt sich mit Sicherheit die Frage, ob sie ohne diese noch besser gewesen wären oder eben gar nicht so gut. Überträgt man das auf eine Persönlichkeit, stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, über die Methode Eigenarten einer Persönlichkeit zu fördern, und damit erst die Stärken heraus zu kitzeln.   

(siehe auch: Der Psychosomatische Weg)

 

BEISPIEL FÜR KÖRPERBEHERRSCHUNG IM SPORT

 
 
Feldenkrais verbessert deine Skills